Unternehmenskontrolle, Unternehmensfinanzierung und Effizienz

Kurzzusammenfassung

 

Die vorgesehenen Untersuchungen gelten der Bedeutung verschiedener Mechanismen der Kontrolle und Finanzierung von Unternehmen für die Effizienz der Ressourcenallokation. Eine gewisse Quersubventionierung zwischen Aktivitäten gilt in privaten Unternehmen als sinnvoll, wird aber im öffentlichen Sektor als Quelle der Ineffizienz angesehen. Dabei wäre sie nach Ramsey und Boiteux sogar volkswirtschaftlich erwünscht, möglicherweise auch eine Subventionierung aus allgemeinen Steuermitteln.

Das Projekt soll einen analytischen Rahmen zur Abwägung des Für und Wider  der Quersubventionierung entwickeln. Das Problem der Glaubwürdigkeit einer Ablehnung von Subventionierungen und Quersubventionierungen ist in die Analyse einzubeziehen. Insofern sind immer auch die relevanten Governance- und Kontroll-Mechanismen zu untersuchen.

Die Finanzkrise gibt dem Thema besondere Aktualität und wirft neue Fragen auf. Vielfältige staatliche Subventionierungen wurden mit dem Hinweis auf die „Systemrelevanz“ der Unternehmen begründet. Dieses „Too Political to Fail“ hat unmittelbar Folgen für die Governance des Sektors. Im Übrigen ergeben sich aus den Entwicklungen der Jahre 2004 bis 2007 und dann 2008 interessante Fragen betreffend die Funktionsweise und Funktionsfähigkeit von „Marktdisziplin“ als Element der Governance privater Unternehmen und für die Wechselwirkungen zwischen „Marktdisziplin“ und impliziten Staatsgarantien.

Prof. Dr.h.c. Martin Hellwig, Ph.D.

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