Mehrdimensionale Anreizprobleme, Delegation und Kommunikation

Kurzzusammenfassung

 

Ein Großteil der bestehenden Forschung des Mechanismusdesigns befasst sich mit eindimensionalen Problemstellungen. Beispielsweise, welche Menge eines Gutes soll ein potentieller Käufer eines Gutes beschaffen, wenn die Grenzkosten der Produktion nicht bekannt sind? Sowohl die Informationsvariable –die Grenzkosten- als auch die Entscheidungsvariable –die Stückzahl- sind eindimensionale Größen. Natürlich sind dies nützliche Vereinfachungen um Einsichten in die Probleme zu generieren. Es stellt sich aber die Frage, inwieweit unsere Einsichten von den vereinfachenden Annahmen abhängen. Die Forschungsvorhaben im Teilprojekt lassen sich in zwei Teilfragen aufgliedern. Im ersten Teil werden Probleme mit mehrdimensionaler Information untersucht. Im zweiten Teil werden Delegations- und Kommunikationsprobleme untersucht. Delegationsprobleme sind selbst bei eindimensionaler privater Information hochdimensional, da Entscheidungsmengen festgelegt werden müssen.

Mechanismusdesign mit mehrdimensionaler Information:

In einem ersten Teil des Projekts geht es darum, jüngste  Erkenntnisse aus der Theorie des Mechanismusdesigns, die weiter unten beschrieben werden, weiterzuentwickeln, um beispielsweise zu analysieren, wie eine Mehrproduktunternehmung optimal reguliert werden soll. Da das mehrdimensionale Designproblem in seiner allgemeinen Form wahrscheinlich unlösbar ist, geht es darum, strukturiertere Problemstellungen zu beschreiben, die der Analyse zugänglich sind. Konkret wird die analytische Handhabbarkeit im vorliegenden Fall dadurch gewonnen dass die Produktionsentscheidung für das zweite Gut auf eine entweder-oder Entscheidung reduziert wird.

Delegation und Kommunikation

In der Praxis löst man recht oft Probleme des Mechanismusdesigns mit höher dimensionalen Entscheidungsvariablen: beispielsweise bei der Festlegung von Entscheidungsfreiräumen von Mitarbeitern. Theoretische Einsichten über solche Delegationsprobleme sind bisher noch recht wenige gewonnen worden. Beispielsweise sind noch viele Fragen offen, wann Delegationsmechanismen anderen Formen der Organisation vorzuziehen sind oder was für Mechanismen der Kommunikation sinnvoll sind, wenn man Entscheidungsrechte nicht abtreten kann. Obwohl man sich dann nicht auf die zu treffende Entscheidung festlegen kann, ist es denkbar dass man sich im Vorhinein auf andere Dinge festlegen kann; beispielsweise die Sprache selbst. Wie sollte man miteinander reden, wenn man möglichst gut informiert werden möchte?

Manchmal kann man sich zwar nicht darauf festlegen was man tun wird, aber man kann sich darauf festlegen was man nicht tun wird. Welche Alternativen möchte man gerne im Vorhinein ausschließen um dann möglichst gut informiert zu werden?

Prof. Dr. Deszö Szalay

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Adenauerallee 24-42
53113 Bonn
Tel.: (0228) 733926
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