Kommunikations- und Transporttechnologien, Industrie- und Regionalstruktur

Kurzzusammenfassung

 

Die Weiterentwicklung der Kommunikations- und Handelskanäle hat in den letzten Jahren das Entstehen von Märkten und von neuartigen Wettbewerbsstrukturen in ungeahnt starker Weise beeinflusst. Mehr als je zuvor interagieren a priori anonyme Handelspartner miteinander. Die De-Anonymisierung findet über vorstrukturierte Informationskanäle, speziell über das Internet statt. Der geographische Aktionsraum hat sich enorm erweitert. Lieferprozesse laufen zwischen lokal völlig unterschiedlich strukturierten Ökonomien ab.

In diesem Umfeld wurden im vorliegenden Teilprojekt bisher Untersuchungen in drei Modulen durchgeführt: Im ersten Modul wurde die Mikrostruktur der Handelsbeziehungen sowie der Wettbewerb zwischen Handelskanälen theoretisch, und empirisch mithilfe von aus dem Internet erhobenen Daten betrachtet. Im zweiten Modul wurden vertikale Beziehungen am Beispiel der in dieser Hinsicht besonders komplexen Automobilindustrie theoretisch und mithilfe eigens erhobener Umfragedaten empirisch untersucht. Im dritten Modul wurden geographische Aspekte der Tauschbeziehungen betrachtet.

In der Antragsperiode soll die Arbeit zu den beiden ersten Modulen weitergeführt und zum Abschluss gebracht werden. Zur Mikrostruktur der Handelsbeziehungen sind weitere theoretische Arbeiten insbesondere zur Reduktion von Informationsasymmetrien zwischen Handelspartnern, z.B. über Zertifizierung, Reputationsaufbau oder systematisches Experimentieren, sowie zum Wettbewerb zwischen Handelsplattformen und den damit verbundenen Netzwerkeffekten geplant. Empirisch sollten dazu die Konsequenzen des Abbaus von Informationsasymmetrien, der Veränderung von oft damit assoziierten Wechselkosten auf die Preisbildung über Handelskanäle hinweg untersucht werden. Auch die vertikale Struktur der Handelsbeziehungen soll am Beispiel der Automobilindustrie theoretisch und empirisch weiter analysiert werden. Insbesondere sind im Rahmen von unvollständigen Verträgen theoretische Untersuchungen zum Einfluss von beziehungsspezifischen Investitionen auf die Wettbewerbsstruktur, sowie zu Produktionsnetzwerken geplant. Die eigens aufgebaute Datendatei soll zu weiteren empirischen Untersuchungen herangezogen und um eine empirische Untersuchung von Entwicklungs- und Produktionsnetzwerken ergänzt werden.

Prof. Dr. Martin Peitz (Vorstand)

Fakultät für Volkswirtschaftslehre
Universität Mannheim
68131 Mannheim
Tel.: (0621) 181 2026
Fax: (0621) 181 1874
mail: martin.peitz@googlemail.com


Prof. Konrad Stahl, Ph.D.

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. angewandte Mikroökonomik
Universität Mannheim
L 7
68131 Mannheim
Tel.: (0621) 181 1875
Fax: (0621) 181 1874
mail: konrad.stahl@googlemail.com