Auktionen, Anreizprobleme und Wettbewerb

Kurzzusammenfasssung

 

Die Forschungsmethodik des Teilprojekts A7 wird weiterhin eine mikroökonomische sein. Der Fokus wird hierbei auf Techniken des Mechanism Design, der Vertragstheorie, der Informationsökonomie und der Spieltheorie liegen, um mit diesem Instrumentarium der unterschiedlichen Gestalt der einzelnen zu analysierenden Anreizprobleme beizukommen. Hierbei sollen die bereits bestehenden Methoden nicht nur angewendet oder angepasst, sondern auch weiterentwickelt werden. Ferner werden auch numerische Methoden und Simulationstechniken zum Einsatz kommen, die die mikroökonomische Methodik zu einem wirkungsvollen Analysewerkzeug im Rahmen des Teilprojektes komplettieren.

Schwerpunkt 1:

Im Teilbereich Endogenitäten in der Zeit- und Informationsstruktur werden insbesondere Fragen des optimalen Vertrags- und Auktions-Timings behandelt. Während eine theoretische Analyse dieser Fragestellung näheren Aufschluss über endogene Informationseffekte verspricht, kann durch die Betrachtung spezifischer Mechanismen und Auktionen direkt an die Arbeiten der vergangenen Förderperioden angeknüpft werden. Da Auktionen in der Praxis häufig wiederholt werden, ergibt sich hier eine eng mit dem zeitlichen Ablauf verknüpfte, endogene Informationsstruktur, die die Zahlungsbereitschaften der Bieter beeinflusst. Dies soll im Teilprojekt näher untersucht werden. Auch im Rahmen der Vertragstheorie wird das Teilprojekt A7 noch offene Forschungsfragen zum Thema der Anwendbarkeit optimaler Mechanismen bei endogener Informationsakquise beantworten können, wie zum Beispiel Informationsakquise unter Ex-Interim-Teilnahmebedingungen und Informationsakquise durch eine aktive Zertifizierung.

Schwerpunkt 2:

Die Integration moralischen Risikos in die Theorie des Mechanism Design stellt den zweiten Teilbereich des Teilprojekts A7 dar. Die Kernfrage in diesem Bereich ist, wie man im Bereich des Mechanism Design mit moralischem Risiko umgehen sollte. Aus theoretischer Perspektive erscheint es sinnvoll, sich den sogenannten Mixed Models – Modelle, an denen sowohl Akteure mit privater Information als auch Akteure mit privater Aktion beteiligt sind – mit Hilfe der Mediation zu nähern. Hier möchte das Teilprojekt wichtige Beiträge auf diesem vergleichsweise jungen Teilgebiet des Mechanism Design liefern. Anwendungsnahe Beispiele für solche Mixed Models sind Auktionen mit anschließender strategischer Interaktion der Bieter (z.B. Bieterwettbewerbe bei Fusionen und Übernahmen), mit welchen wir uns im Rahmen des Teilprojekts aktiv befassen möchten. Hierbei sollten auch Ansatzpunkte für die Arbeit (beispielsweise) einer Wettbewerbsbehörde herausgearbeitet werden. So lässt sich vermuten, dass in solchen Auktionen abgegebene Gebote Signale für mögliche Synergieeffekte sein könnten.

Prof. Dr. Roland Strausz

Humboldt University at Berlin
Institute of Economic Theory I
Spandauer Str. 1
10178 Berlin
Tel.: (030) 2093 5676
Fax: (030) 2093 5619
mail: roland.strausz@wiwi.hu-berlin.de


Prof. Dr. Elmar G. Wolfstetter

Humboldt University at Berlin
Institute of Economic Theory I
Spandauer Str. 1
10178 Berlin
Tel.: (030) 2093 5652/3
Fax: (030) 2093 5619
mail: wolfstetter@gmail.com